MRT / Kernspintomographie
Die Kernspintomographie, auch Magnetresonanztomographie (MRT) genannt, erzeugt Bilder vom menschlichen Körper ohne Anwendung von Röntgenstrahlen.
Hierzu wird der Patient in ein starkes Magnetfeld positioniert, das von einem supraleitenden Magneten generiert wird. Die Magnetfeldstärke beträgt 1,5 Tesla und ist somit über 15.000 Mal größer als das Erdmagnetfeld.
MRT / Kernspintomographie: „Die Röhre“
Die „Magnetfeldröhre“ hat einen Durchmesser von circa 60 cm (Standort Erkelenz) und ist vorne und hinten offen. Wir nehmen die Bedenken vieler unserer Patienten, die mit Unbehagen in beengten Räumen zu kämpfen haben, sehr ernst! Daher haben wir uns bei den beiden neuen- ab Frühjahr 2020 in der Zweigstelle Hückelhoven in Betrieb gehenden MRT-Geräten- für sogenannte „Wide-Bore-Scanner“ entschieden; diese bieten einen deutlich komfortableren Durchmesser von 71 cm. Patienten mit Platzangst (dies tritt bei ungefähr 30 Prozent der Patienten auf) können in letztgenannten Geräten häufig auch ohne die Verabreichung eines Beruhigungsmittels untersucht werden. Die Untersuchung dauert im Durchschnitt 20 bis 30 Minuten.
MRT / Kernspintomographie: Das Verfahren
Nach Lagerung im MRT-Gerät wird zur Erzeugung der Bilder ein Hochfrequenzfeld angelegt. Im menschlichen Körper werden die Wasserstoffkerne durch diese Hochfrequenz angeregt und senden nach einer gewissen Zeit Hochfrequenzwellen aus. Diese werden von speziellen Empfangsspulen aufgenommen und an den Computer zu Bilderstellung übermittelt.
Alle diese Vorgänge sind vollkommen schmerzlos und nach heutigem Kenntnisstand nicht schädlich für den Patienten.
Ein Vorteil des MRT ist der gute Weichteilkontrast, durch den unterschiedliche Gewebearten voneinander differenziert werden können. Das ermöglicht die Darstellung des Körpers in allen denkbaren Raumebenen.
MRT / Kernspintomographie: Einsatz von Kontrastmitteln
Manchmal muss zur besseren Gewebecharakterisierung ein spezielles Kontrastmittel intravenös verabreicht werden. Dieses ist sehr gut verträglich und hat mit den Ihnen vielleicht bekannten Röntgen- und CT-Kontrastmitteln nichts zu tun. Details zu den wenigen bekannten Nebenwirkungen des MRT-Kontrastmittels entnehmen Sie bitte dem Merkblatt MRT/ Kernspin.
Wir bieten Ihnen an unseren MRT-Standorten in Erkelenz und Hückelhoven das gesamte Spektrum der modernen MRT-Diagnostik des Bewegungsapparates, der weiblichen Brust, des Gehirns und des Rückenmarks (Neuroradiologie) und der inneren Organe, einschließlich der multiparametrischen Prostata-MRT. Eine Schwerpunkttätigkeit unserer Praxis ist die Herz– und Gefäßdarstellung mittels MRT, auch Magnetresonanz-Angiographie genannt (MR-Angio).
MRT / Kernspintomographie: Die Leistungen im Überblick
Neben sämtlichen Standarduntersuchungsverfahren bieten wir Ihnen in unseren Praxen folgende MRT-Verfahren an:
- MR-Angiographie (MRA)
- MRT der weiblichen Brust (Mamma-MRT)
- Multiparametrische Prostata-MRT
MR-Angiographie (MRA)
Mamma-MRT
Die Mamma-MRT wird neben dem Ultraschall der Brust und der Mammographie eingesetzt. Die Mamma-MRT ist eine sehr empfindliche Untersuchungsmethode, mit der bereits kleine Tumore und auch Tumorvorstufen (DCIS) nachgewiesen werden können.
Mamma-MRT: Die Untersuchung
Um störende Bildartefakte durch kleinste, oft nicht wahrnehmbare Bewegungen der Brust zu minimieren, werden die Brüste in der Vertiefung leicht fixiert/ komprimiert – wobei der angewendete Druck hier im Vergleich zur Ihnen möglicherweise bekannten Mammographie deutlich geringer ausfällt.
Mamma-MRT: Kontrastmittel
Für die Untersuchung der Brust ist in fast allen Fällen die Gabe eines MRT-Kontrastmittels über eine Armvene erforderlich. Dieses ist in der Regel gut verträglich und weist nur sehr wenige bekannte unerwünschte Wirkungen auf, über die wir Sie selbstverständlich gerne informieren (s. Informationsbogen MRT-Kontrastmittel) und auch persönlich aufklären. Insgesamt nimmt die Untersuchung ca. 25 Minuten in Anspruch.
Mamma-MRT und Zyklus
Wichtig für eine gute Beurteilbarkeit der Mamma-MRT ist der Zeitpunkt der Durchführung im hormonellen Zyklus. Das normale Brustdrüsengewebe kann zyklusabhängig das MRT-Kontrastmittel aufnehmen und so die Beurteilbarkeit erheblich stören. Bei Frauen vor den Wechseljahren (Menopause) sollte die Mamma-MRT in der zweiten Zykluswoche (zwischen dem 7. bis 14. Tag der letzten Blutung) durchgeführt werden.
Mamma-MRT: Vorbereitung
Wir verfügen über langjährige Expertise in der Beurteilung der Mamma-MRT. Für die zuverlässige Beurteilung der Mamma-MRT benötigen wir jedoch Ihre Mithilfe und möchten Sie bitten, sämtliche eventuell vorhandenen Voraufnahmen, bzw. Befunde (Mammographie, Ultraschall, MRT der Brust) und die Ergebnisse durchgeführter Probeentnahmen (Biopsien) zu Ihrer Untersuchung mitzubringen.
Prostata-MRT
Prostata-MRT: Die Untersuchung
Wir führen die MRT-Diagnostik der Prostata nach aktuellen Empfehlungen als hochauflösende, multiparametrische Untersuchung durch. Dies bedeutet, dass mittels unserer modernen MRT-Geräte ganz gezielt das Organ Prostata mit unterschiedlichen Untersuchungssequenzen, hierunter sogenannte funktionelle Spezialsequenzen, untersucht wird. Diese erlauben es, eine Kartierung der Prostata nach Gewebeeigenschaften wie der Diffusion- und Perfusion, also Teilchenbewegung und Durchblutung vorzunehmen. Die gezielte Auswertung dieser Spezialsequenzen kann helfen, krankhaft veränderte Areale, also z.B. Tumore, zu erkennen und vom Normalgewebe zu unterscheiden.
Prostata-MRT: Kontrastmittel
Die multiparametrische Prostata-MRT erfordert die Gabe eines gadoliniumhaltigen MRT-Kontrastmittels (Standardkontrastmittel, welches auch für die MRT anderer Organsysteme verwendet wird). Zur Verbesserung der Bildqualität ist während der Untersuchung die Gabe eines Mittels zur vorübergehenden Verringerung der Darmbewegungen (Butylscopolamin, z.B. Buscopan) wünschenswert. Da dieses Medikament auch eine vorübergehende Sehstörung verursachen kann, dürfen Sie im Anschluss an die Untersuchung nicht aktiv am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen. Am besten ist es, wenn Sie sich zu der Untersuchung begleiten lassen.
Prostata-MRT: Der Befund
Bei der Auswertung der Prostata-MRT orientieren wir uns an den aktuellen Empfehlungen und bieten Ihnen und Ihrem zuweisenden Urologen einen strukturierten Befund, der es erlaubt verdächtige Areale ggf. einer gezielten invasiven Abklärung (Biopsie) oder Kontrolle zuzuführen.